“Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit”
Als erstes brisantes Thema der Veranstaltungsreihe „Tourism Talks“ widmete man sich am 15. Mai den Wiener Privathoteliers und deren Zukunftsperspektiven. In keiner anderen Stadt in Österreich herrscht mehr Entwicklungs- und Verdrängungspolitik als in Wien. Die Schlagzeilen sind voll von neuen Hotelprojekten, die mit Ihren Bettenangeboten und kapitalstarken Marketingmaschinerien den Markt von morgen dominieren werden.
Der Wiener Hotelmarkt als Haifischbecken – ein Thema das polarisierte und mehr als 120 Teilnehmer der Branche versammelte. In einem Impulsvortrag von Lukas Hochedlinger, Geschäftsführer beim Hotelimmobilienspezialisten Christie + Co in Österreich, wurde über aktuelle Zahlen und Fakten der Hotelbranche berichtet.
Geplante 4.000 neue Hotelzimmer in Wien sowie individuelle neue Hotelkonzepte werden Angebot und Nachfrage der nächsten Jahre verändern. Momentan werden den Gästen in Wien 309 Privathotels und 107 Kettenhotels geboten. Aus Sicht der Zimmerkapazität ist jedoch schon heute klar, dass die Kettenhotels ein größeres Stück vom Kuchen der steigenden Gästefrequenz mitnaschen werden. Bereits heute stehen rund 16.600 Zimmer der Kettenhotels den 13.600 Zimmern der Privathotellerie gegenüber. Eine steigende Marktdominanz der Großen im Vergleich zu Investitionsrückstau und Orientierungslosigkeit mancher Kleinen.
Bei einer anschließenden von Hochedlinger moderierten Podiumsdiskussion mit den Teilnehmern Thomas Reisenzahn | ÖHV, Roman Mayrhofer | Der Wilhelmshof, Philipp Patzel | Hollmann Beletage, Katharina Kluss | Hotel Donauwalzer, Gerhard Zeilinger | Motel one und Alexander Ipp | IPP HOTELS stellte man sich der Frage, ob das Familien- / Eigentümergeführte Hotel für den stärker werdenden Wettbewerb gerüstet ist. Einstimmig war klar, dass es nicht reicht sich der Verdrossenheit über zu geringe Durchschnittsnächtigungspreise hinzugeben ohne Wege in Richtung Zukunft zu setzen. Innovation, Kooperation oder Ausstieg sind nur einige Schlagworte mit denen sich der Hotelier von Heute für Morgen auseinandersetzen muss.